Verkaufsseminare für Ärzte nicht mit Steuergeldern fördern

Veröffentlicht am 03.08.2012 in Gesundheit

Zur jüngsten Diskussion um vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Verkaufsseminare für Ärztinnen und Ärzte, erklärt der SPD-Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Gesundheitsausschusses Steffen-Claudio Lemme:

Immer wieder wird berichtet, dass Patientinnen und Patienten in Arztpraxen sogenannte Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) gezielt angeboten und verkauft werden. Hierzu ist klar zu sagen, dass diese Selbstzahlerleistungen aus gutem Grund nicht Bestandteil des Versorgungskatalogs der Gesetzlichen Krankenversicherung sind. Denn sie sind vielfach schlicht wirkungs- bzw. nutzlos!

Seminare, die Verkaufspraktiken für IGeL Ärztinnen und Ärzten gezielt vermitteln, dürfen nicht mit Steuergeldern gefördert werden. Dies ist jedoch gegenwärtig Praxis des Bundeswirtschaftsministeriums. Damit unterstreicht das von der FDP geführte Haus einmal mehr seine Auffassung medizinischer Versorgung in Deutschland. Da stehen nicht die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten im Vordergrund, sondern die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unternehmerisch tätiger Ärztinnen und Ärzte.

Niedergelassene Mediziner müssen aber in erster Linie ihre Zeit dafür nutzen, ihren kassenärztlichen Versorgungsauftrag gegenüber den Patientinnen und Patienten zu erfüllen, anstatt sich auf Zusatzgeschäfte zu konzentrieren. Auf diese Weise ließen sich dann beispielsweise auch Wartezeiten für Facharzttermine spürbar verkürzen.

 

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